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Deutscher Bundesverband der
Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen
Lehrervereinigung Schlaffhorst-Andersen e. V.


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Symptome des Stotterns können sein

- altergemäße Sprechstörung (physiologisches Stottern):
  Im Alter von 3 – 5 Jahren kann es zu vorübergehenden Stotter-Symptomen
  kommen. Satz-Teile oder Worte werden wiederholt, es kommt zu kurzen
  ehnungen oder auch kleinen stillen Pausen, ohne dass sich das Kind dabei
  anstrengt oder verkrampft. Das Sprechen ist einfach etwas unflüssig: 

  Da ist – Da ist – Da ist . . .

- beginnendes Stottern im Kindesalter:
  Das Kind strengt sich an beim Sprechen, verkrampft. Seine Atmung wird stockend,
  es beginnt, Worte zu vermeiden, zu umschreiben. Die Sprechfreude lässt nach.
  Das Sprechen wird auffällig: 

  D – D - Da ist . . .

- leichtes bis schweres chronisches Stottern im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter:
  Wiederholungen verstärken sich bis zum Dehnen und Hängenbleiben an einem
  Laut (klonisches Stottern): 

  D – D – D - Daa – i - i – i - iist . . .  

  Die Körper- und Sprechspannung nimmt immer weiter zu, es kann zu mimischen
  und gestischen Mitbewegungen und Verkrampfungen auch im gesamten Körper
  kommen (tonisches Stottern).

  Die Sprechatmung wird blockiert, die Tonhöhe kann ansteigen. Das Sprechen wird
  anstrengend. Die Sprechfreude nimmt in der Regel ab, ein immer größeres
  Störungsbewusstsein bestimmt die Kommunikation, vielfach entwickelt sich ein
  enormer Leidensdruck, Vermeidungsstrategien werden bewusst oder auch
  unbewusst angewandt. Sprechen wird vermieden.

Unbehandelt

kann sich das Stottern bis ins Jugend- und Erwachsenenalter automatisieren und chronifizieren.

Ursachen des Stotterns können sein

Wissenschaftlich bewiesene Ursachen gibt es bisher nicht.

Vermutungen, dass dem Stottern eine Veranlagung zugrunde liegen könnte und auch soziale und psychische Einflüsse hinzukommen können, versuchen die Ursachen des Stotterns zu erklären.

Am Anfang der Therapie
stehen unter Zugrundelegung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und unter Berücksichtigung von spezifischem Krankheitsbild und Prognose

- Durchführung und Auswertung der Befunderhebung (einschließlich Anamnese)
- Definition der Behandlungsziele
- Erstellen des Behandlungsplans
- ggf. Einsatz störungsspezifischer Screening- und standardisierter Testverfahren
- siehe auch Therapie-Ablauf

Therapie-Inhalte bei Stottern können sein

Aufgrund der Begleiterscheinungen beim Stottern wird deutlich, dass der Arbeit an Atmung – Stimme – Artikulation – Bewegung eine zentrale Bedeutung zukommt:

- Harmonisierung von Körperspannung und Atmung
- Atemrhythmus (Einatmung – Ausatmung - Pause)
- atemrhythmische Bewegungen (Wechsel von Aktivität – Passivität – Lockerheit)
  zur Harmonisierung der Sprech-Atmung, des Sprechens
- Ansprache der inneren und äußeren Körperspannung z.B. über Kreisen –
  Schwingen – Rhythmus – Atmen – Tönen
- Mundmotorische Übungen
- Übungen zur Artikulation
- Lautfunktionsarbeit
- Atemschriftzeichen und Sprechzeichnen zur Rhythmisierung des Sprechens
- atemrhythmisches Sprechen von Übungsversen
- Sprechen rhythmischer Texte (z.B. Gedichte)
- Tönen zur Entfaltung der Stimme und der Freude am eigenen Sprech-Stimmklang
- Singen als positives Erfahren des eigenen Stimmklangs, Atemführung
  (Singen ist in der Regel symptomfrei)
- Erarbeiten eines weichen Stimmeinsatzes
- Rollenspiele zum Entdecken der eigenen Ausdrucksmöglichkeiten, zur Steigerung
  des Sprech-Vertrauens und zur Wiedererlangung der Sprech-Freude

Wesentliche Bestandteile der Therapie sind neben den Übungen

- Förderung der Selbstwahrnehmung: Wann stottere ich? Wie stottere ich? Wo verkrampfe ich mich?
- Analyse des Kommunikationsverhaltens
- (Eltern-)Beratung
- „in vivo“: (Konfrontations-)Therapie außerhalb der Behandlungsraumes
- Transfer des Erlernten in den Alltag
- Nachsorge

Therapie für Kinder

Für Kinder werden die oben aufgeführten Übungen dem Alter angemessen eingesetzt, z.B.:

- Saug- und/oder Pustspiele zur Kräftigung der Atmung
- Mundmotorische Spiele zur Verbesserung der Artikulation
- Handpuppen in Rollenspielen
- Kinderlieder als positives Erfahren der eigenen Stimme
- Kinderverse in der Arbeit mit rhythmischen Texten

Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen
sind therapeutisch und pädagogisch qualifizierte Fachkräfte mit einer staatlich anerkannten Ausbildung und von allen Gesetzlichen Krankenkassen zur Sprech-Therapie wie auch zur Stimm- und Sprach-Therapie umfassend zugelassen. Ihre Leistungen sind von Beihilfe und Privaten Krankenkassen anerkannt.

Therapie durch Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen
spricht den Menschen in seiner Gesamtheit an und behandelt gezielt Atmung, Stimme und Sprechen in ihrer Komplexität.

Ihre Behandlungs-Qualität sichern Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen
durch Fortbildung und fachübergreifende Arbeitsgruppen.


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